Depressionen zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen und gehen mit Folgen wie Arbeitsunfähigkeit, Verschlechterung der Lebensqualität und Beeinträchtigung des Soziallebens einher. Mehr als 20 von 100 Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter einer Depression, und laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 350 Millionen Menschen aller Altersgruppen betroffen.
Die Präsentation einer Depression kann vielfältig sein und stellt eine diagnostische Herausforderung dar. Depressive Episoden sind durch spezifische Symptome gekennzeichnet, die für mindestens 2 Wochen bestehen. Zu den typischen Symptomen gehören Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsverminderung, erhöhte Ermüdbarkeit, Agitiertheit oder Verlangsamung, reduzierte Konzentration, Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld, übertriebene Zukunftsängste, anhaltendes Grübeln, innere Unruhe, Hoffnungslosigkeit und Gedanken an den Tod. Körperliche Symptome können Schlafstörungen, Libidoverlust, unerklärliche Schmerzen, Kältegefühl, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust umfassen.
Die Ursachen der Depression sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn, Lebenslauf, soziales Umfeld, körperliche Erkrankungen und Umwelteinflüsse. Die Symptome können unterschiedlich sein, und erste Anzeichen sind manchmal diffuse, unerklärliche Schmerzen oder das Nachlassen des sexuellen Begehrens.
Die Schweregrade der depressiven Episoden orientieren sich an der Anzahl der Symptome. Leichte, mittelschwere und schwere Episoden werden unterschieden. Es gibt auch verschiedene Formen von Depressionen, wie rezidivierende depressive Störung, saisonal abhängige Depression und postpartale Depression.
Die Behandlung von leichten Depressionsformen kann ohne medikamentöse Therapie erfolgen. Dabei sind nicht medikamentöse Maßnahmen wie Modifizierung des Lebensstils, Stressmanagement, Schlafhygiene, ausgewogene Ernährung, Bewegung, Entspannungstechniken und soziale Kontakte essenziell. Bei mittelgradigen und schweren Episoden werden oft Antidepressiva verordnet. Psychotherapie spielt eine wichtige Rolle, und eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung wird oft empfohlen.
Bei schwerwiegender depressiver Symptomatik oder Suizidgefahr ist eine stationäre Behandlung notwendig. Die Aufklärung über depressive Erkrankungen und die Entstigmatisierung sollen eine rasche adäquate Hilfe ermöglichen und die Suizidprävention verbessern.
Die Rückfallprävention bei rezidivierenden depressiven Störungen ist von Bedeutung und umfasst regelmäßige Medikation, psychotherapeutische Behandlung, Arbeit mit Angehörigen, Kontinuität der ärztlichen Betreuung und Sensibilität zur Frühwarnung von Verschlechterungen.
Eine Depression ist in den meisten Fällen gut behandelbar. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung verbessern die Prognose und verkürzen die Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Therapieerfolg hängt von der Mitarbeit des Betroffenen ab, einschließlich regelmäßiger Medikamenteneinnahme, durchgängiger psychotherapeutischer Behandlung, laufender ärztlicher Kontrollen und Modifizierung des Lebensstils.