Burn-out Syndrom

Das Burn-out-Syndrom ist ein Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der mit einer deutlichen Verminderung der Leistungsfähigkeit einhergeht. Es handelt sich dabei um das Zusammenwirken mehrerer Beschwerden, die als sogenanntes Syndrom bezeichnet werden. Im Zentrum steht die Erschöpfung, die durch anhaltende Überlastung sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich entsteht. Es ist wichtig zu betonen, dass das Burn-out-Syndrom niemals nur auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist.

Verschiedene Belastungen und Stressoren am Arbeitsplatz können zum Burn-out führen, darunter Leistungsdruck, Angst vor Jobverlust, Kränkungen, fehlende Wertschätzung, hohe Flexibilitätsanforderungen, ständiger Zeitdruck und übermäßige Verantwortung. In Österreich gelten etwa 10% der Erwerbstätigen als Burn-out-Betroffene, während etwa jeder 5. bis 6. Arbeitnehmer als burn-out-gefährdet gilt, wie von der Arbeiterkammer berichtet wird. Die Zahl ist während der Covid-19-Pandemie gestiegen.

Das Burn-out-Syndrom kann jeden Arbeitnehmer treffen, einschließlich pflegender Angehöriger, und es kann zu verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depression, Angsterkrankung, Suchterkrankung und psychosomatischen Erkrankungen führen. Es kann auch körperliche Erkrankungen wie Tinnitus und Bluthochdruck auslösen.

Risikoberufe für das Burn-out-Syndrom umfassen soziale Berufe (Pflege, Ärzte), Lehrer, Berufe mit hoher Verantwortung, pflegende Angehörige sowie Menschen mit Mehrfachbelastungen wie berufstätige Eltern. Individuelle Risikofaktoren können eine perfektionistische Einstellung, ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis und geringe Kompetenzerwartungen sein.

Alarmsignale für ein Burn-out-Syndrom sind äußerst individuell und können gestörten Schlaf, Energiemangel, rastlose Gefühle, Vernachlässigung von Interessen, gedrückte Stimmung, Probleme mit Konzentration und Entscheidungsfindung sowie verschiedene körperliche Beschwerden umfassen.

Prävention und Tipps bei ersten Anzeichen:

  1. Individuelle Ursachensuche und Identifizierung der Problembereiche.
  2. Positives Denken und Suche nach Lösungen für die Entlastung des Alltags.
  3. Mut zu Entscheidungen, um Veränderungen herbeizuführen.
  4. Delegieren von Aufgaben und aktives Bitten um Hilfe und Unterstützung.
  5. Optimierung der Tagesplanung mit bewusster Zeit für Freude und Erholungspausen.
  6. Gesunde Lebensführung mit regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung.
  7. Erlernen von Entspannungstechniken wie Atemübungen, Yoga und Achtsamkeitsübungen.
  8. Pflege von sozialen Beziehungen, die Wohlbefinden fördern.



Spätestens wenn keine Besserung der Beschwerden erreicht wird, sollten Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, sei es bei einer Hausärztin, einem Psychiater oder einer Psychologin bzw. Psychotherapeutin.